Akupunktur

Die Akupunktur ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode und kann vielfältigste Krankheitsbilder behandeln.

Von den Krankenkassen werden derzeit die Kosten für die Therapie von chronischen Wirbelsäulenbeschwerden und bei chronischen Kopfschmerzen übernommen. Ideal ist die Akupunktur auch für Nervenschmerzen, ausstrahlende Schmerzen und Schmerzen am sonstigen Bewegungsapparat.

Die Geschichte der Akupunktur reicht weit zurück.

Bereits die über 5000 Jahre alte Mumie des Ötzis wies Tätowierungen auf, welche Akupunkturpunkten entsprechen.

Um die 800 vor Christus entstand das I Ging. Es ist das älteste erhaltene Werk über die chinesische Medizin und Philosophie und beeinflusste wesentlich die chinesische, aber auch die westliche Denkweise.

Um 200 vor Christus entstand der Innere Klassiker des Gelben Fürsten. Bereits damals wurden die Reizpunkte und Leitbahnen so beschrieben, wie sie heute noch angewendet werden. Gleichzeit stammen aus dieser Zeit die ersten Funde von Akupunkturnadeln, damals teilweise noch Steinnadeln, aber auch schon Metallnadeln ähnlich den Heutigen.

In den folgenden Jahrhunderten kam es zur Systematisierung und Erweiterung der chinesischen Medizin und der Akupunkturlehre.
Dies mündete im 7. Jahrhundert nach Christus in der Gründung des Großen Medizinalamts.
Es folgte daraufhin eine Blütezeit von 500 Jahren mit viel Literatur über die Reizpunkte vor allem der Schüler der Akademie.

Das Wissen um die TCM ging durch den Niedergang Chinas im 19. Jahrhundert zumindest in der breiten Öffentlichkeit weitestgehend verloren. In der Kulturrevolution 1966-1976 wurden die restlichen Akademien geschlossen.
Es gab jedoch ärztliche Laienhelfer, die wurden aufs Land geschickt, um die Versorgung der Landbevölkerung sicherzustellen. Diese führten die chinesische Medizin in Grundzügen, aber ohne tiefergehendes Wissen fort.

Nach erfolglosen Versuchen seitens China im 19. Jahrhundert, östliche und westliche Medizin zu vereinen, beschäftigten sich wiederum westliche Mediziner ab circa 1940 eingehender mit der chinesischen Medizin, allerdings besaßen auch diese zunächst keine theoretischen Grundlagen.

Das I Ging als Grundlage

Bereits in der Aufklärung gelang es Leibniz das System des I Ging zu entschlüsseln ohne Kenntnis der chinesischen Sprache. Leibniz war der letzte Universalgelehrte und hatte viele Forschungsgebiete, unter anderem die Philosophie, aber auch die Mathematik. Er setzte für Yin und Yang, die beiden Gegensätze, die Zahlen 0 und 1 und begründete damit unter anderem das binäre Rechensystem, welches nur die Zahlen 0 und 1 verwendet.

Auf diesem System basiert auch die traditionelle chinesische Medizin.

Hierin werden sämtliche Vorgänge des Lebens als ein Spiel zweier Gegensätze betrachtet. In dem ständigen Auf und Ab werden Krankheiten als eine Störung dieser Abläufe angesehen.

Durch eine strukturierte Diagnosestellung der äußerlichen Symptome erfolgt demgemäß die Wahl der Therapie, ähnlich wie in der „westlichen Schulmedizin“.

Die Diagnosestellung und Festlegung der Therapie dauert in der Regel etwa zwanzig Minuten, die Akupunkturnadeln werden 20-25 Minuten belassen und dann wieder entfernt.

Die Akupunkturbehandlung wird in der Regel einmal wöchentlich durchgeführt, es werden bei entsprechender Indikationsstellung 10 Sitzungen von den Krankenkassen übernommen.